Albtraum Wildunfall

Was tun, wenn der Albtraum wahr wird?

Im Herbst steigt die Gefahr von Kollisionen mit wilden Tieren auf den Straßen deutlich an. Rehe, Hirsche und Wildschweine überqueren in der Abenddämmerung häufig die Fahrbahnen, wobei sie oft in Gruppen auftreten. Statistisch gesehen ereignen sich die meisten Wildunfälle im November und Dezember während der Morgen- und Abendstunden. Besonders kurz nach der Zeitumstellung müssen sich Wildtiere in der Nähe von Landstraßen erst an die veränderten Verkehrszeiten anpassen.

Hast du eine Ahnung, wie viele Wildunfälle jedes Jahr in Deutschland passieren? Es sind ca. 200.000!

Viele von euch haben möglicherweise schon die Erfahrung gemacht, dass plötzlich ein Reh vor eurem Auto auftaucht. Für jeden Autofahrer ist eine Kollision mit Wildtieren ein schrecklicher Albtraum. Leider endet dies für die Wildtiere oft tödlich. Daher möchten wir euch hier einige Tipps geben, wie ihr möglicherweise Wildunfälle vermeiden könnt und wie ihr in solchen Situationen handeln solltet.

Prävention:

  • Beachte Warnschilder, die auf "Wildwechsel" hinweisen, und passe gegebenenfalls deine Geschwindigkeit an.
  • In ländlichen Gebieten und Wäldern solltest du stets vorsichtig fahren und nicht übermäßig schnell fahren.
  • Sei besonders in den Morgen- und Abendstunden, wenn die meisten Wildunfälle auftreten, in ländlichen Gebieten äußerst vorsichtig.
  • Wenn ein Tier die Straße überquert, folgen oft weitere Tiere aus der Herde.
  • Schalte nachts das Fernlicht ein, um die Augen von Wildtieren besser zu reflektieren und sie früher zu erkennen. Blende jedoch sofort ab, sobald du ein Tier siehst, um es nicht zu irritieren. Möglicherweise kannst du es auch durch Hupen vertreiben.
  • Zwischen Juli und Oktober sind Rehe in der Brunftzeit besonders aktiv.
  • Neu gebaute Straßen im Wald sind besonders gefährlich, da sich die Tiere möglicherweise noch nicht an die Straße gewöhnt haben.
  • Die Zeitumstellung im Herbst und Frühjahr führt ebenfalls zu vermehrtem Wildwechsel auf den Straßen, da die Tiere sich an die veränderten Hauptverkehrszeiten noch nicht angepasst haben.

Was tun im Falle einer Kollision:

  • Wenn ein Zusammenstoß nicht mehr vermieden werden kann, bremse sofort und halte das Lenkrad fest. Weiche nur aus, wenn keine Gefahr für dich oder andere Verkehrsteilnehmer besteht, da die Gefahr eines Zusammenstoßes mit einem entgegenkommenden Fahrzeug oder das Abkommen von der Straße zu groß ist.
  • Schalte nach dem Zusammenstoß sofort das Warnblinklicht ein und sichere die Unfallstelle mit einem Warndreieck ab.
  • Ziehe, sofern möglich und sicher, das Tier von der Fahrbahn. Bitte beachte jedoch, dass dies nicht ratsam ist, wenn es sich um ein gefährliches Tier handelt, wie beispielsweise einen Keiler.
  • Rufe die Polizei an und melde den Unfall. Lasse unbedingt eine Schadensmeldung aufnehmen, da dies für deine KFZ-Versicherung wichtig ist.
  • Kleinere Wildtiere wie Igel oder Marder können oft in örtlichen Tierheimen versorgt und später wieder in die Natur entlassen werden.

Wichtig:

Das Verlassen eines verletzten Tieres kann den Tatbestand der Tierquälerei erfüllen und zu Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren führen.

Die angepasste Fahrweise bei schlechten Witterungsbedingungen ist die beste präventive Maßnahme, die sowohl den Schutz von Menschen als auch von Tieren gewährleistet.

Ein Wildunfall ist für viele Menschen eine traumatische Erfahrung, die lange anhalten kann. Das Sprechen darüber mit Freunden oder Familie kann oft hilfreich sein.