Einsatzberichte

Frühjahr 2023

Mein erster Auslandseinsatz mit Animal Care

Ich bin Lena (29), seit 2022 Mitglied bei Animal Care und gemeinsam mit 6 weiteren aktiven Mitgliedern von Animal Care habe ich im Mai 2023 eine Woche im Tierschutzprojekt auf Fuerteventura verbracht. Trotz Erzählungen und Bildern vorab konnte ich mir nur schwer vorstellen, was auf mich zukommt.

Teil 1: Katzen auf Fuerteventura

Am ersten Tag ging es los mit einer großen Katzen-Kastrations-Aktion, zusammen mit dem neuen Partnerverein Arycan. Die Straßen-Katzen wurden von uns in jeweils zwei Nächten gefangen und am nächsten Tag zum Tierarzt gebracht. Um 12 Uhr der Startschuss: 31 Katzen wurden per Zettel und Halsband durchnummeriert. Es wurde genau festgehalten, welche Katze wo eingesammelt wurde, damit sie genau dort am Folgetag wieder in die Freiheit entlassen werden konnte. Wir haben die drei Tierärzte dabei unterstützt die Käfige während der Operationen zu säubern, die Katzen zurück in den sauberen Käfig mit passender Nummer zu setzen, sowie die teils sehr schwachen Katzen nach der Narkose zu beobachten. Die Kastration von Katzen hat einen direkten Einfluss auf das Leid der Tiere auf der Insel (was ich leider in den nächsten Tagen noch genauer erleben musste). Daher hat es mich total glücklich gemacht mit dieser Aktion einen direkten Einfluss auf das Tierwohl haben zu können. Dazu noch haben es alle Katzen unversehrt überstanden, einem Kater mit Darmverschluss wurde durch unser Eingreifen sogar das Leben gerettet.

Der nächste, sehr einprägsame Einsatz startete in einer Art Slum. Die Region war uns bereits durch das Einfangen der Katzen für die Kastrationsaktion bekannt. Nur wenige Kilometer entfernt von beliebten Surfer-Buchten befinden sich landeinwärts selbstgebaute Blechhütten und Wohnwagen, in denen die Menschen teilweise ohne Strom und fließend Wasser leben. Dort vermehren sich die Katzen uneingeschränkt und unterhalb des Radars der Behörden, der Bevölkerung und der zahlreichen Urlauber. Ich hätte mir vor meinem Einsatz mit Animal Care nicht vorstellen können, dass es solche Gegenden auf der beliebten Urlaubsinsel überhaupt gibt.

Eine dort lebende Frau kann das Leid der Katzen schwer ertragen und füttert sie gelegentlich. Es handelt sich jedoch um hunderte Katzen, was es schwer macht, den Futterbedarf zu decken. Sie freute sich über unsere Hilfe und zeigte uns diverse Orte, an denen junge Katzenmütter in kleinen Nestern ihre Babys versteckt haben. Es war sehr erschreckend mit anzusehen, wie abgemagert alle Katzen und ihre Babys waren. Insbesondere die kleinen Katzen hatten fast alle extrem entzündete Augen, wodurch die Augen so verklebt waren, dass sie sie teilweise nicht mehr aufbekamen. Uns war sehr schnell klar, dass die Katzenbabys ohne tierärztliche Versorgung erblinden würden, was es ihnen unter den schlechten Umständen nicht ermöglichen würde lange zu überleben. Uns ist es gelungen 14 Katzenbabys einzufangen und die kleinen Wesen zum Tierarzt zu bringen. Die Stimmung war bedrückend, da wir bereits ahnten, dass manche Augen und Tierleben nicht zu retten waren.

Insgesamt vier Kätzchen haben wir mit behandelten Augen auf den Pferdeschutzhof der lieben Imke gebracht, wo sie ein neues Zuhause gefunden haben. Sechs Katzenbabys mussten wir nach tierärztlicher Behandlung zurück an ihren Einfangort bringen, weil sie noch zu klein waren und auf Muttermilch angewiesen waren. Bei vier der 14 Katzenbabys war die Erkrankung schon so weit fortgeschritten, dass wir sie nur noch von ihrem Leiden erlösen lassen konnten. Das war unglaublich frustrierend und traurig. In dem Moment musste ich unverblümt realisieren: Wir können nicht alle Tiere retten. Aber jedes gerettete Tier macht unseren Job so wichtig, und das sollte die Motivation sein weiterzumachen und stark zu bleiben. 

 

Teil 2: Hunde auf Fuerteventura

Ein weiterer, wichtiger Part des „Fuerteventura Projektes“ von Animal Care ist es, Hunde aus den Perreras zu retten. Die Perreras sind eine Art städtisches Tierheim, wo eingefangene oder von ihren Besitzern abgegebene Hunde in Zwingern gehalten werden. Die Perreras werden im deutschen Sprachgebrauch auch Tötungsstationen genannt, denn wenn es dort zu voll wird, greifen die Tierärzte zur Spritze und müssen auch kerngesunde Hunde einschläfern. Das wäre in Deutschland gar nicht zulässig. Ist in Spanien aber sogar nach einer „Aufbewahrungsfrist“ der Tiere von 21 Tagen in den Perreras möglich. Das wollen wir natürlich verhindern und versuchen daher so viele Hunde wie möglich auf unsere Pflegestationen vor Ort zu holen. Dort können die Hunde ein schöneres Leben führen oder sogar startklar für die Ausreise und Vermittlung nach Deutschland gemacht werden.

Bei unserem Einsatz auf Fuerteventura haben wir zwei Perreras besucht (La Pared & Puerto del Rosario). Wir wollten uns über die Situation in den Perreras bewusstwerden und mit den Pflegern vor Ort besprechen, welche drei Hunde einen der noch freien Plätze auf unserer Pflegestation bekommen sollten.

Ich wusste, dass es kein leichter Anblick sein wird, aber ich glaube, man kann sich emotional nur sehr schwer drauf vorbereiten. Sobald wir den Flur der Perrera betreten haben und zwischen den Zwingern gelaufen sind, sind die Hunde hochgesprungen, damit sie uns sehen konnten. Die Hunde haben uns voller Aufregung und Hilflosigkeit angeguckt und nach Aufmerksamkeit gebellt. In der Perrera La Pared sind außerhalb von den innen gelegenen Zwingern noch Hunde draußen an Ketten angebracht. In der steigenden Hitze bleibt den Hunden nur ein kleines Stück Schatten in Steinnieschen, die maximal 1m 2 groß sind. Diese „Hundehütten“ wurden von den neuen Betreibern der Perrera erbaut, da sonst die Aufnahmekapazitäten längst erreicht wären und Tiere eingeschläfert werden müssten. Wir haben uns die Zeit genommen die Hunde zu streicheln, kennenzulernen und ihnen Leckerlies zu geben.

Es ist sehr schwierig, dabei rational zu bleiben. Wenn ich ehrlich bin, würde ich am liebsten alle Hunde mitnehmen. Ich persönlich hatte die Erwartung, dass die Hunde in den Perreras durch die meist schlechte Erfahrung mit Menschen eher aggressiv sind. Es hat sich das absolute Gegenteil gezeigt. Die Hunde sind aufgetaut, haben sich auf den Rücken gelegt, sich von uns streicheln lassen und konnten sich vor Freude teilweise gar nicht mehr halten. Zu wissen, dass wir die meisten von ihnen in ihrem ungewissen Schicksal zurücklassen müssen war herzzerreißend, und so floss auch in unserem Animal Care Team die eine oder andere Träne. Auch hier musste ich lernen, dass wir nicht jedes Tier retten können. Aber jeder Hund, der es auch durch den Beitrag unserer Spender*innen auf die Pflegestelle oder sogar nach Deutschland schafft, macht mich super glücklich.

Einer dieser geretteten Hunde ist der Rottweiler Mischling Nookie (Nookie Patenschaft). Er konnte bereits 2022 von Animal Care aus der Perrera von la Pared geholt werden und lebt seitdem auf der Pflegestelle unserer Partnerin Arfica vor Ort. Als ich Nookie kennengelernt habe, habe ich mich sofort verliebt und dazu entschieden eine Patenschaft für Nookie zu übernehmen. Damit kann Animal Care weiterhin auch Hunden wie ihm ein besseres Leben ermöglichen.

 

Frühjahr 2022

Sie haben sich extra Urlaub genommen, um im Touristen-Paradies auf Fuerteventura anzupacken. Aber wer jetzt glaubt, dass es sich um Surfen, Sonne-Baden oder eine Poolparty handelt, hat weit gefehlt: Wir sind stolz auf unsere aktiven Mitglieder, die ihre Reise ausschließlich dem Tierschutz verschrieben haben und vor Ort bis zu 13 Stunden am Tag in diesem Sinne unterwegs waren. Begleitet wurde unser sieben-köpfiges Team dabei von einem Kameramann, der den tatkräftigen Einsatz fünf Tage lang begleitet hat. Was wir dieses Mal wieder vor Ort erreichen konnten, seht ihr im nachfolgenden Video-Zusammenschnitt. Der Beitrag fürs Fernsehen wird in Kürze ausgestrahlt und ebenfalls verlinkt.

Jahresanfang 2022

Inakzeptable Zustände in einer der Perreras, Hunderettungen, ausgesetzte Hundebabys und Katzenkastrationen - direkt zu Beginn des Jahres gibt es alle Hände voll zu tun im Tierschutz auf Fuerteventura!
 

Aber von Vorne: warum inakzeptable Zustände? Seit knapp 2 Monaten gibt es keinen zuständigen Tierarzt/Tierärztin für die größte Perrera vor Ort.
Um die 50 Hunde erhalten keine medizinische Versorgung und dürfen nicht adoptiert werden. Eine absolut unzumutbare Situation für die Tiere! Verantwortlich ist die zuständige Gemeinde.
Behördliches Versagen auf ganzer Ebene!
Wir stellen uns hinter unsere Tierschutzkolleg*innen vor Ort, die ein Zeichen gesetzt haben und das Ganze zur Anzeige gebracht haben. Gemeinsam geben wir dem Tierschutz eine Stimme!

Hunderettungen und ausgesetzte Hundebabys: Die Altersspanne unserer neusten Schützlinge reicht von ca. 3 Wochen bis zu einer uralten Seniorin. Manche Vierbeiner sind von ihren Besitzern bereits kurz nach der Geburt unerwünscht und werden ausgesetzt. So wie den sieben kleinen Geschwistern geschehen. Sie hatten Glück und werden nun auf der Welpenstation gepäppelt. Andere haben vermutlich lebenslänglich ein Dasein an der Kette gefristet, um dann in der Perrera entsorgt zu werden. So wie unsere Tilda, die wir mit ihrer Zwingergenossin Tilly retten konnten. Tilda darf ihren Lebensabend auf unserer Pflegestelle verbringen und sucht dich als Patentante oder Patenonkel (Verlinkung). Wir kämpfen für jeden einzelnen Vierbeiner!

Und was steht für nachhaltigen Tierschutz?
Richtig: Kastrationen. Daher fangen wir auch 2022 ganzjährig Straßenkatzen vor Ort ein, lassen sie kastrieren und medizinisch versorgen. Anschließend kommen sie an ihre angestammten Futterplätze zurück, wo sie unter anderem von unserer Tierschutzpartnerin Andrea versorgt werden. Und dabei kannst du sogar von Deutschland aus helfen: Hier klicken für mehr Informationen

 

 

Winter 2021

Wer die Perrera der Hauptstadt Puerto del Rosario ansteuert, kann es nun schon von Weitem erkennen: UNSER BANNER! Gemeinsam mit unserer Kollegin der Organisation „Afrycan“ haben wir auch hier unser großes Kastrations-Banner an der Perrera angebracht. Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, dass immernoch ungewollter Hunde-Nachwuchs in Mülleimern entsorgt oder am Straßenrand ausgesetzt wird!

Es ist höchste Zeit gegen diese mittelalterlichen Praktiken vorzugehen, insbesondere da der Tourismusverband auf seiner offiziellen Webseite unter anderem mit der Freundlichkeit der Menschen wirbt. Natürlich ist es mit der Anbringung dieser Banner noch lange nicht getan aber es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Perrera von Puerto ist nun die zweite von drei Stationen, die sich an der Aufklärungsarbeit beteiligt. Wir freuen uns über diese Form der Zusammenarbeit und hoffen möglichst viele Tierhalter:innen zu erreichen.

Leider mussten wir feststellen: Beide Perreras sind überfüllt. Sowohl die Station in Puerto del Rosario als auch die in La Pared. Alle Zwinger waren mit mind. zwei oder mehr Hunden belegt. Übergangsweise wurden andere Räumlichkeiten der Perrera Puerto zweckentfremdet um Hunde unterzubringen. Auf bisher ungenutztem Gelände in La Pared wurden Hundehütten aufgestellt an denen einige Hunde nun angekettet sind. Immerhin bleibt diesen Hunden der triste Blick auf die hohen Betonmauern erspart.


Neues Personal in La Pared: Neben einem engagierten neuen Mitarbeiter ist nun auch ein weiterer Tierarzt zuständig. Mit ihm konnten wir uns darauf verständigen, vier Welpen aus der Perrera zu übernehmen, die erst zwei Tage zuvor in einem Karton ausgesetzt wurden. Insbesondere ein kleines Bardino-Baby befand sich in kritischem Zustand. Dehydriert, ausgemergelt und wie ein späterer Test ergab, mit Giardien befallen. Fast wäre der Welpe gestorben!
Durch die „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ auf der Welpenstation wurde dem Baby das Leben gerettet.

Zwei weitere Glückspilze möchten wir Euch noch vorstellen: Bardino-Seniorin Patty und Mischlingsrüden Jumper sind aus La Pared ausgezogen und genießen jetzt ihr Leben bei unserer Pflegestelle „Afrycan“, zusammen mit Hündin Chanel, die wir aus der Perrera von Puerto mitgenommen haben.


Auch von Leid erlösen ist Tierschutz: Für die völlig entkräftete und bis auf die Rippen abgemagerte Hündin Olympia kam unsere Hilfe leider zu spät. Sie hatte kaum noch Kraft um alleine aufzustehen. Wir haben sie sofort in die Tierklinik gebracht aber die Hilfe kam leider zu spät. Wir hätten ihr von Herzen gerne ein schöneres Leben ermöglicht.
Aber Olympia gibt uns Anlass weiter zu kämpfen und uns für die unzähligen ungewollten, entsorgten und hilfsbedürftigen Hunde Fuerteventuras stark zu machen.

Willst Du auch helfen? Dann spende jetzt. Jeder Euro hilft!
Animal Care e.V.
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE25 2005 0550 1365 1317 37
Paypal: paypal.com/paypalme/animalcaretierschutz
Verwendungszwecks: Fuerteventura

 

 

Winter 2020

Nach einem corona-bedingten Pausieren hinsichtlich der Reisen unseres Animal Care Vorstandes und aktiver Animal Care Mitglieder nach Fuerteventura, konnten wir Ende November noch einmal auf die Kanareninsel zurückkehren.
Zwar herrschten über mehrere Monate erschwerte Bedingungen bzgl. der Ausreise unser geretteten Hunde von Fuerteventura nach Deutschland, was sich durch die schrittweise Wiederaufnahme des Flugverkehrs langsam besserte. Eine viel größere Herausforderung in der Corona-Pandemie brachten jedoch die ausbleibenden Touristen und geschlossenen Hotelanlagen in Bezug auf den Katzenschutz auf der Insel mit sich: Unzählige Straßenkatzen blieben plötzlich unversorgt, nachdem Fütterungen durch Urlauber und Hotelbetreiber entfielen. Unsere Tierschutzkollegin Andrea erhielt ständig neue Hilferufe von Tierfreud/innen, die hungernde, verwahrloste und teils erkrankte Tiere aufgriffen. Animal Care e.V. finanziert seither einen Teil der Futterkosten mit, um die unzähligen Streuner satt zu bekommen. Um zukünftiges Leid aber auch nachhaltig einzudämmen, haben wir die Kastrationskampagne „Liebesbriefaktion für Fuerteventuras Straßenkatzen“ ins Leben gerufen. Wöchentlich werden 10 Streuner eingefangen und zum Kastrieren verbracht. Die Einfang-Aktionen erfolgen nachts, weil die meist sehr scheuen Straßenkatzen sich erst dann an ihren angestammten Futterplätzen, wie bspw. Mülltonnen, zeigen. Mit welcher Geduld unsere Tierschutzkolleginnen vor Ort bis spät in die Nacht hinein agieren müssen, beeindruckte unsere Vorsitzende, die in einer nächtlichen Einfangaktion dabei war.
Nachdem wir im Sommer 2020 eine Anzeige gegen den Betreiber einer Kaninchen(mast)anlage im Nord-Westen Fuerteventuras stellten, überzeugten wir uns nun knapp sechs Monate später von den Zuständen vor Ort. Nach wie vor werden über 30 Kaninchen in Drahtkäfigen gehalten. Drei verbliebene Einkaufswägen, die zuvor als Unterbringung für die Tiere genutzt wurden, waren unbesetzt. Reste von Futter und ein Wasserbehältnis wiesen aber darauf hin, dass erst kürzlich noch Tiere darin gehalten worden sein müssen. Dies wäre ein Verstoß gegen die erteilten Auflagen und auch die hygienischen Bedingungen waren erneut schlecht. Der Pflegezustand der Tiere hingegen erstaunlich gut. Wir werden erneut an die für Tierschutzdelikte zuständige Tierschutzpolizei, die Seprona herantreten und unsere Erkenntnisse mitteilen.  
Wie bereits gewohnt wurden auch die städtischen Perreras in der Inselhauptstadt Puerto del Rosario und im Süden Fuerteventuras in La Pared aufgesucht. In beiden Perreras war jeder Zwinger mit Hunden besetzt, die Kapazitätsgrenzen fast ausgeschöpft. Wir entschieden uns, zwei Schäferhund-Senior/in aus der Perrera La Pared zu übernehmen und ihnen die Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen. Jonay und Tabaiba wurden auf unserer Pflegestelle untergebracht und müssen altersbedingt erst einmal medizinisch durchgecheckt und aufgepäppelt werden.
Auch wenn die Kapazitäten in den Stationen für gewöhnlich immer nahezu ausgeschöpft sind, habe wir in unserer fast 10-jährigen Tierschutzaktivität im Rahmen von Animal Care eine erfreuliche Entwicklung wahrnehmen können: Im Vergleich zu den Vorjahren finden sich in den Perreras immer seltener Welpen oder kleine Hunderassen. Diese werden in der Regel umgehend von unterschiedlichen Tierschutzvereinen übernommen, sodass diese Tiere lediglich nur kurz in den Stationen verwahrt werden müssen oder sogar unmittelbar von ihren Besitzern an Tierschützer übergeben werden, anstatt in den Perreras „entsorgt zu werden“.
Dass die Perreras dennoch mit Vierbeinern gefüllt sind, beruht insbesondere auf unsinnigen Hundegesetzen, wonach Tiere per se nach Rassen als gefährlich eingestuft werden und eine Einfuhr dieser Rassen beispielsweise nach Deutschland gesetzlich verboten ist. Für diese Tiere gibt es daher nur sehr geringe Chancen auf eine Adoption vor Ort oder in Länder wie die Schweiz oder Österreich. Unser Patenhund Lupo ist ein Mischling dieser „verbotenen“ Rassen und hat glücklicherweise sein Zuhause auf Fuerteventura auf Imkes Pferdeschutzhof gefunden, wo auch unserer zweiter Patenhund Rex dauerhaft verweilen darf und ein Besuch unserer Vorsitzenden natürlich auch bei diesem Aufenthalt nicht ausblieb.

 

Sommer 2020
Die seit Frühjahr 2020 andauernde Corona-Pandemie veranlasste uns, die angedachten Animal Care Projekt-Pläne für Fuerteventura vorerst zu canceln. Ursprünglich war ein Team-Aufenthalt unserer Vorsitzenden, unserer Schatzmeisterin, sowie vier aktiver Animal Care Mitglieder für Mai 2020 vorgesehen und eine erneute mediale Berichterstattung über unsere Tierschutz-Tätigkeit auf der Kanareninsel geplant. Unsere „Vor-Ort-Unterstützung“ wurde vorerst auf 2021 vertagt.
Stattdessen reiste unsere Vorsitzende im Juli 2020 allein nach Fuerteventura, um unsere Tierschutzkolleg/in Carola und Norbert auf deren Welpenstation zu vertreten. Neben den gewohnten Besuchen in den städtischen Perreras waren wir dieses Mal aber auch noch in ganz anderer Mission unterwegs: Über die sozialen Netzwerke wurden wir kurz zuvor auf die Veröffentlichung eines Videos aufmerksam, welches in dem Ort Tindaya, im Nord-Westen der Insel verdeckt aufgenommen wurde. Tierfreunde dokumentierten schreckliche Haltungs-Bedingungen in einer Kaninchen(mast)anlage. Knapp 30 Tiere befanden sich eingepfercht in zweckentfremdeten Einkaufswägen, die notdürftig mit Utensilien abgedeckt waren, sodass die Tiere nicht entwischen konnten. Die hygienischen Zustände waren katastrophal, der Fußboden übersäht mit Urin und Fäkalien der Nagetiere. Der bekannte Tierschützer Friedrich Mülln (Soko Tierschutz) verbreitete dieses Video über seine Kanäle und lieferte uns den genauen Standort der (Mast)anlage.
Vor Ort konnten wir die Zustände ähnlich wie aus dem Video bekannt, vorfinden. Auch ein totes neugeborenes Kaninchen befand sich in den Käfigen, Reste eines weiteren, vermutlich ebenfalls Neugeborenen, verwesten zwischen den Fäkalien unter den Drahtkäfigen und Einkaufswägen. Wir dokumentierten die Situation erneut und stellten an einem Freitag Anzeige bei der für Tierschutzdelikte zuständigen Tierschutzpolizei, der Seprona. Dort war schon kurz zuvor ein Hinweis auf die tierschutzwidrige Haltung der Kaninchen eingegangen und die Zustände entsprechend bekannt gemacht worden. Bereits drei Tage nach unserer Anzeige suchte die Seprona die Anlage erneut auf und überprüfte, ob der Tierhalter zuvor erteilte Auflagen umgesetzt hatte. Tatsächlich wurden die Tiere in zulässige, wenn auch nach wie vor natürlich nicht artgerechte, aber gesetzlich erlaubte, Drahtkäfige umgesetzt und die verendeten Kaninchen entfernt. Die Seprona verordnete eine regelmäßigere Reinigung der Anlage und somit bestand leider keine weitere Handhabung für die Behörden.
Animal Care e.V. wird sich aber auch zukünftig vor Ort einen Eindruck verschaffen, um die Lebensbedingungen für die Tiere zu optimieren.

 

Winter 2019
Kurz vor dem Jahreswechsel ging es für unsere Vorsitzende noch einmal nach Fuerteventura. Anlass für den Aufenthalt war dieses Mal jedoch nicht nur die Übernahme von Vierbeinern aus den Perreras, wie sie das gesamte Jahr über erfolgt, sondern insbesondere die Bekanntgabe unserer aktuellen Öffentlichkeitskampagne zum Thema Kastrationen:

Seit jeher gehört es zum Alltag unserer Tierschutzkollegen/innen vor Ort, dass ungewollter Hundenachwuchs viel zu früh von den Muttertieren getrennt wird und entweder an den Perreras abgegeben wird, in Kartons am Straßenrand abgestellt oder wie Abfall im Müll entsorgt wird. Einige Tierhalter sind sich ihres verantwortungslosen Handelns gar nicht bewusst, anderen ist es gleichgültig.
Aber auch die Problematik der Straßenkatzen auf der Kanareninsel wird immer größer, wenn Streuner nicht kastriert werden und sich unkontrolliert weiter vermehren.
Daher haben wir mit unseren Tierschutzkollegen/innen der beiden größten ansässigen Vereine vor Ort, Fuerteventura Dog Rescue und Help Fuerteventura, sowie Politikern der nördlichen Gemeinde La Oliva, eine Kampagne initiiert, die auf die nachhaltigste Form des Tierschutzes, nämlich Kastrationen, hinweist. Durch ein riesiges Banner an der Perrera von la Oliva  werden Tierhalter angesprochen, ob sie verantwortungsbewusst sind und ihre Tiere kastrieren, statt den Nachwuchs im Müll zu entsorgen.
In Kürze sollen identische Plakate die Supermärkte, Tierarztpraxen und sonstige öffentliche Bereiche zieren, um auf die Thematik hinzuweisen.
Nachdem die Gemeinde La Oliva mit positivem Beispiel voran geht, folgen hoffentlich zeitnah auch die zuständigen Politiker für die Perrera in Puerto del Rosario und la Pared. Während unseres Aufenthalts erfolgten dies bzgl. weitere Gespräche auf den Gemeinden, um unser Vorhaben, an allen Perreras Banner aufzuhängen und Plakate flächendeckend auf der Insel auszuhängen, voranzutreiben.

Zudem konnten wir weiteren Vierbeinern die Chance auf ein neues Leben ermöglichen: Orix, Wuschel und Pepe kamen auf unterschiedlichen Wegen in unsere Obhut. Auf sie alle wartet nun eine glückliche Zukunft - vielleicht ja sogar zum Jahreswechsel schon in ihren eigenen neuen Familien.

 

 

Sommer 2019

Nach der positiven Bilanz zum Jahreswechsel 2018/2019 bezüglich der Entwicklungen im Tierschutz auf Fuerteventura, erreichte uns im Frühjahr 2019 eine Hiobsbotschaft: In der Perrera von la Pared gab es unerwartete Veränderungen. Ein neuer, in Tierschützerkreisen umstrittener Vorgesetzter, übernahm die Verantwortung für die Perrera. Der Arbeitsvertrag des unsererseits geschätzten Hundepflegers Jose wurde nicht verlängert und unsere Tierschutzkollegin Roberta musste ihren Perreraschlüssel wieder abgeben.
Es wurden die Befürchtungen laut, dass die Versorgung der Hunde am Wochenende dadurch erneut nicht gewährleistet sei.
Animal Care hat sich einen Eindruck vor Ort verschafft und Gespräche mit Verantwortlichen geführt. Inwieweit die Hunde in der südlichsten Perrera Fuerteventuras zukünftig akzeptabel versorgt werden, wird die Zukunft zeigen. Mit der neuen zuständigen Tierärztin Dunia, die uns seit Jahren als engagierte Tierschützerin bekannt ist, hoffen wir auf eine verbesserte medizinische Versorgung der Vierbeiner in la Pared.

Den meisten Urlaubern hingegen bleiben die Sorgen der Tierschützer völlig verborgen. Warum? Weil auf den Straßen in der Regel keine Streuner zu sehen sind und Touristen sich eher selten in eine Perrera verirren. Umso wichtiger ist es, durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit auch die unbekannte Seite der Insel zu zeigen.
Daher wurden wir im Sommer 2019 von einer Kamera begleitet, dessen Resultat bald im Fernsehen zu sehen sein wird.
Auch die Rettung der zwei Hündinnen Shana und Joy aus der Perrera von la Pared wurde festgehalten. Durch die Zusammenarbeit mit Imke und ihrem Pferdeschutzhof Amicab im Süden Fuerteventuras, wurde ein Pflegeplatz auf Zeit gefunden. Somit konnte nicht nur dem Jungspund Joy, sondern auch der älteren Hündin Shana die Chance auf ein neues Leben ermöglicht werden.

Da unsere Pflegestellen damit auf Fuerteventura alle besetzt sind, mussten wir die Perrera der Inselhauptstadt Puerto del Rosario hingegen leider ohne Vierbeiner verlassen. Einer an einer Ohrenentzündung leidenden Hündin ließen wir jedoch durch einen Tierarztbesuch in einer externen Klinik medizinische Hilfe zukommen und hoffen die Hündin bald auf einen freien Pflegeplatz nachholen zu können.

Aber auch nach vermeintlichen Rückschritten im Tierschutz wird wieder einmal und umso mehr deutlich wie wichtig eine gute Zusammenarbeit ist, an der wir mit engagierten Kollegen und Tierschutzfreunden vor Ort festhalten, um die Lebensumstände für die Tiere auf Fuerteventura verbessern zu können.


 

Winter 2018

Zum Jahresende stand noch einmal ein Einsatz auf Fuerteventura an. Während unsere Familien schon in Vorweihnachtsstimmung waren, sollten noch einige Vierbeiner in den Perreras von Fuerteventura die Chance auf ein Happy End zum Weihnachtsfest bekommen.

Dass die Abläufe in den Stationen immer reibungsloser funktionieren und Vereine und Privatpersonen effektiven Tierschutz betreiben können, ist nach wie vor unseren ansässigen Tierschutzkollegen vor Ort zu verdanken! Seit einem guten Jahr fährt Roberta wöchentlich in die Perrera in den Süden der Kanareninsel, um dort auch am Wochenende für die Versorgung der Tiere zu sorgen. Ein großartiger und unverzichtbarer Einsatz, dem sich auch der neue Perreramitarbeiter José angeschlossen hat. Durch den kollegialen Austausch und mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen, nämlich die Hunde in den Perreras nicht einfach nur zu „verwahren“, sondern auch angemessen zu versorgen und zu betreuen, hat sich einiges an den Zuständen in der Perrera von La Pared zum Positiven gewendet. Auch die angekündigten Kastrationen in der Perrera haben erfolgreich begonnen. Dennoch ist der Tierschutzgedanke noch längst nicht bei allen Anwohnern auf Fuerteventura etabliert und so war die Kapazitätsgrenze bei unseren Freunden auf der Welpenstation schnell wieder erreicht, nachdem innerhalb nur weniger Tage 14 Welpen in Kartons ausgesetzt oder an der Perrera entsorgt wurden. Weiter konnten wir sieben ausgewachsenen Vierbeinern ein neues Leben ermöglichen und sie aus der Perrera von La Pared übernehmen. Die Bardino-Mischlings-Mädchen Kimba, Ella und Luna, sowie der abgemagerte Pointer Peppo und die kleine Mischlingshündin Julia. Ein längst überfälliges Happy End gab es auch endlich für Scotty. Der freundliche Rüde verbrachte fast ein ganzes Jahr hinter den Betonmauern und durfte gemeinsam mit seiner Zwingergenossin Sombra das Weihnachtsfest auf unserer Pflegestelle verbringen!

Wir wünschen uns und unseren Tierschutzkollegen an den Erfolgen aus 2018 anknüpfen zu können und wir werden uns weiterhin gemeinsam für eine bessere Zukunft der Vierbeiner auf Fuerteventura einzusetzen.

 

 

Sommer 2018

Ende Mai stand ein 10-tägiger Aufenthalt auf Fuerteventura an. Bei diesem Besuch konnten wir erstmalig nach über 10 Jahren Tierschutzaktivität auf der Kanareninsel, eine erste positive Bilanz bzgl. der Entwicklungen in der Perrera von La Pared ziehen. Dies ist ausschließlich dem unermüdlichen Einsatz unserer Tierschutzkollegin Roberta zu verdanken, wofür wir uns von Herzen bedanken möchten!
Rückblick: vor knapp sechs Monaten erstatte Animal Care e.V. gemeinsam mit Tierärzten vor Ort Anzeige gegen die Betreiber der Perrera der Gemeinde Pajara. Unhaltbare Zustände, wie eine ungenügende Versorgung der Tiere an Wochenenden oder Feiertagen, zu wenig Futter, kein Wasser und ohne medizinische Versorgung vegetierten die Vierbeiner oft qualvoll dahin. Mehrmals bestand unsere Hilfe nur noch darin, schwer verletzte oder tot kranke Hunde zu einem Tierarzt zu bringen und erlösen zu lassen.
Seit einem halben Jahr übernimmt nun Roberta die Versorgung am Wochenende und pflegt den Kontakt zur Gemeinde und den dortigen angestellten Perreramitarbeitern. Durch den praxisnahen Austausch können Verbesserungen vor Ort gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden. So wie es in der Perrera der Inselhauptstadt vorgemacht wird, sollen langfristig auch in la Pared die Vierbeiner kastriert werden, um weiteres Tierleid zu unterbinden, bevor es überhaupt entstehen kann.
Für die Hunde, die aber bereits in den Perreras „entsorgt“ wurden, besteht die einzige Chance in der Adoption in ein neues Zuhause. Aus der Perrera im Süden Fuerteventuras durften uns daher drei Vierbeiner  begleiten:  Die Bardinomischlinge Elli, Baly und Dino kamen auf einer unserer Pflegestellen unter. Aber auch aus der Perrera von Puerto del Rosario sollten die Mischlingshündinnen Mayla und Fina den Weg in ein neues Leben antreten dürfen. Für ein Geschwistertrio kam die Rettung bevor man die Junghunde in der Perrera ablieferte: Der Nachwuchs war offenbar unerwünscht und die drei Rüden wurden am Straßenrand ausgesetzt. Eine aufmerksame Anwohnerin brachte das Trio zu unseren Freunden auf die Welpenstation, wo sie nun erstmal wieder zu Kräften kommen können.
Für eine erfolgreiche Tierschutzarbeit auf Fuerteventura ist Teamwork das A und O! Wir freuen uns daher sehr, dass sich das Zusammenwirken vieler verschiedener Vereine, ansässiger Tierschützer und Privatpersonen so erfolgreich und vorbildlich entwickelt hat!

 

Frühjahr 2018

Im Frühjahr erreichte uns ein Hilferuf der ganz besonderen Art. Eine deutsche Polizistin, die auf der Kanareninsel beruflich stationiert war, wandte sich an uns. Zwei Touristinnen waren bei einem Spaziergang durch Fuerteventuras Hinterland auf eine schreckliche Jagdhundehaltung gestoßen und nahmen Kontakt zur Polizei und zu Tierschützern auf. Es bot sich ein Bild des Grauens. Teilweise fast verhungerte Hunde, verletzte und kranke Tiere, an kurzen Ketten und in Verschlägen untergebracht. Das Jagdhunde oftmals unter schrecklichen Bedingungen auf Fuerteventura gehalten werden, ist keine Seltenheit. Die vorgefundenen Zustände waren aber so gravierend, dass sich mehrere Organisationen, private Tierschützer, Urlauber und sogar die Polizei zusammenschlossen, um die insgesamt 11 Hunde aus der katastrophalen Haltung zu befreien. Gegen den Besitzer wurde Anzeige erstattet und der Eigentümer übergab bereits wenige Tage später seine Tiere an die Tierschützer vor Ort. Animal Care e.V. übernahm zwei Pointer, die ihr bisheriges Leben vermutlich fast ausschließlich an der Kette verbringen mussten. Dank der vorbildlichen Zusammenarbeit verschiedener Vereine und Privatpersonen konnte allen Hunden geholfen werden!
Diese Aktion zeigt einmal mehr, wie wichtig Teamwork im Tierschutz ist und was man gemeinsam bewirken kann. Unser Dank gilt allen Touristen, die nicht wegsehen, ebenso der Polizei und den Behörden, die sich dem Thema Tierschutz immer mehr annehmen und uns Tierschützer vor Ort bekräftigen.

 

Winter 2017

2017 konnten wir so viele Hunden wie nie zuvor aus den Perreras von Fuerteventura retten.

An der Situation auf der Insel hat sich trotz etlicher Gespräche und Treffen vor Ort nichts verändert. Insbesondere die Zustände in der Perrera von La Pared sind nach wie vor untragbar. Welpen werden in der Tötungsstation geboren, verletzte oder schwer kranke Hunde erhalten keinerlei medizinische Versorgung und nach wie vor gehen wir davon aus, dass die Hunde unregelmäßig gefüttert werden.
Deshalb haben wir zum Jahresende eine offizielle Anzeige bei der Seprona, der für Tierschutzdelikte zuständigen Polizei, eingereicht. Zum wiederholten Mal bezogen wir schriftlich Stellung bzgl. der Missstände in der Perrera von La Pared. Die Seprona machte eine unangemeldete Kontrolle vor Ort und fand die beschriebenen untragbaren Zustände vor. Daraufhin entfachte eine Diskussion um Zuständigkeiten in der Perrera. Unsere Tierschutzkollegin Roberta bekam schließlich die Möglichkeit, sich an den Wochenenden um die Versorgung der Tiere in der Station zu kümmern.

Roberta und ihr Freund Laurent nehmen seither nicht nur eine enorme Fahrtstrecke bis in den Süden der Insel auf sich, sie sind auch jedes Wochenende mit neuen Tierschicksalen konfrontiert. Roberta und Laurent leisten einen unersetzbaren Job und wir haben großen Respekt vor diesem Einsatz! Aktuell disktutieren wir in der Vorstandschaft wie wir Roberta bestmöglich unterstützen könnten.


Als wir mit einem fünfköpfigen Animal Care Team im Dezember 2017 die Perreras aufsuchten, wurden wir Zeugen von ersten Umbaumaßnahmen in der Perrera von La Pared. Für verletzte oder kranke Hunde wurden zwei Zwinger umfunktioniert, die als Art „Quarantäne“ dienen sollen. Bisher wurden sämtliche Tiere, auch Neuankömmlinge, wahllos zusammengesetzt. Die Ausbreitung von Krankheiten wie Parvovirose lässt sich in einer Perrera nicht vermeiden, aber eine Isolierung kranker oder sehr junger Tiere ist eine erste Verbesserung.


Kurz vor Weihnachten konnten wir sechs Vierbeinern aus La Pared noch den Start in ein neues Leben ermöglichen. Die Pointer-Oma Betty und die alte Bardinohündin Emily zogen kurz vor den Feiertagen auf eine unserer privaten Pflegestellen. Ebenso die Bardinohündin Banja, sowie die kleinen Mischlinge Noel, Curry und Ginger.
Aus der Perrera der Inselhauptstadt Puerto del Rosario haben wir weitere vier Hunde mitgenommen, die bald in ihr neues Leben starten dürfen. Die kleinen Hündinnen Cherry und Karla, sowie zwei weitere Hündinnen, die schon lange Zeit in den Zwingern auf ein Zuhause gewartet haben. Diese beiden sind nur zwei von vielen großen dunklen Hunden in den Perreras, die optisch einfach untergehen und daher oft viele Monate oder sogar Jahre auf ihre Adoption warten müssen. Kiwi und Peaches gehören glücklicherweise nicht mehr zu den Wartenden.


Herbst 2017

Die Kanareninsel Fuerteventura ist das gesamte Jahr über ein beliebtes Reiseziel vieler Touristen. Auch im Herbst suchen vielen von ihnen noch nach einem Sonnenbad an einem der schönen Strände. Was sich währenddessen in unmittelbarer Nähe, in den sogenannten Hundestationen, abspielt, bleibt den meisten von ihnen verborgen. Die mittlerweile geschlossene Perrera der Gemeinde Tuineje beispielsweise, befindet sich nur wenige Meter von der Hauptverkehrsstraße entfernt, über die täglich etliche Transferbusse die Urlauber in ihre Hotels in den Süden der Insel bringen. In Gesprächen mit Touristen wird uns immer wieder deutlich, wie trügerisch das Bild der vermeintlich hundefreien Straßen ist. Die meisten Urlauber sehen während ihrer Ferien nicht einen einzigen streunenden Hund. Dass diese von den städtischen Hundefängern eingesammelt werden und in eine der intakten drei Perreras verbracht werden, ist kaum einem bewusst. Nahezu im Verborgenen werden die Hunde dort verwahrt, bis sie aufgrund von Überfüllung der Stationen eingeschläfert werden, wenn sie nicht vorher durch Privatpersonen oder Tierschutzorganisationen adoptiert werden. Animal Care setzt sich seit Vereinsgründung immer wieder in Gesprächen mit ansässigen Tierschutzkollegen, Veterinären und Behörden dafür ein, dass wenigstens eine Grundversorgung der Hunde in den Stationen gewährleistet wird.

Während dies in den Perreras der Gemeinden Puerto del Rosario und La Oliva durch die mitwirkenden Tierschützer vor Ort auch gut funktioniert, ist die Situation in der Perrera von La Pared leider nach wie vor furchtbar.Hündinnen und Rüden werden hier gemeinsam in den Zwingern gehalten und somit sogar noch Nachwuchs in der Tötungsstation produziert. Aber insbesondere die fehlende medizinische Versorgung der Tiere ist es, weshalb in der Perrera der Gemeinde Pajara immer wieder schreckliche Zustände herrschen. Dazu kommt ein umständlicher bürokratischer Aufwand, Hunde, die der Gemeinde Tuineje angehören und ebenfalls in dieser Perrera verwahrt werden, von dort zu befreien. Während unseres Aufenthalts im Herbst dieses Jahres war es auch nach etlichen Gesprächen nicht möglich, einen der Vierbeiner zu adoptieren, da die zuständigen Sachbearbeiter auf der Gemeinde Urlaub hatten. Für einige Hunde, die dringend einen Tierarzt gebraucht hätten, war eine Rettung zunächst unmöglich. Ein Zustand, der für uns nur schwer hinnehmbar ist. Unsere Tierschutzkollegen vor Ort werden die bedürftigen Vierbeiner aber schnellstmöglich aus der Station holen und entsprechend versorgen lassen.

Immerhin durften aber die Hunde der Gemeinde Pajara die Perrera verlassen, und somit konnten wir neben den zwei ausgewachsenen freundlichen Mischlingsrüden Barry und Jex noch eine Mutterhündin mit ihren sieben ca. zwei Wochenalten Welpen mitnehmen. Trauriger hätte deren Start ins Leben nicht sein können. Kaum öffneten sie ihren Augen, befanden sie sich auf dem kalten und verdreckten Betonboden der Perrera. Auf der Welpenstation von Carola und Norbert bekommen sie nun mit ihrer Mutter ein behütetes Zuhause auf Zeit.

Auch in der Perrera der Inselhauptstadt Puerto del Rosario wird es immer voller. Zwar besteht hier eine medizinische Versorgung der Tiere und die Hunde werden, unter anderem durch die Bereitstellung von Kastrationsequipment durch unseren Verein, kastriert. Aber je mehr Hunde in der Perrera untergebracht werden, desto eher kann von der Gemeinde auch hier eine Einschläferung zur Reduzierung des Tierbestandes angeordnet werden. Animal Care hat daher auch in Puerto del Rosario vier freundliche Mischlingshunde adoptiert und vorübergehend auf privaten Pflegstellen unterbracht. Maya, Milow, Flips und Yoda sollen nun die Chance auf ein besseres Leben bekommen.

Auch zukünftig werden wir an den dringend notwenigen Kastrationen festhalten und Tierärztin Sara durch die Bereitstellung des notwendigen Equipments in ihrem Vorhaben unterstützen, sämtliche Vierbeiner der Perrera Puerto del Rosario nur kastriert zu vermitteln. Auch geben wir nicht auf, die Gespräche mit zuständigen Institutionen zu suchen, um die Versorgung der Hunde in der Perrera von La Pared nachhaltig zu verbessern. Aus Sicht von Animal Care e.V. sind die anhaltenden unveränderten Zustände in dieser Station nicht hinnehmbar!

 

Frühjahr 2017

Auch in diesem Frühjahr reiste Animal Care als Unterstützung zu unseren Tierschutzkollegen und Kolleginnen nach Fuerteventura. Doch auch nach mittlerweile annähernd 30 Aufenthalten durch unseren Vorstand vor Ort ist und bleibt die Tierschutzarbeit auf Fuerteventura unvorhersehbar. Zwar können Besuche der einzelnen Perreras geplant und Hilfsaktionen organisiert werden aber was uns tatsächlich, insbesondere in der Perrera von La Pared erwartet, ist jedes Mal aufs Neue eine nervenaufreibende und in der Regel enttäuschende Überraschung.

 

Nach wie vor fehlt es am Nötigsten. Den kleinsten Welpen wird kein Wasser zur Verfügung gestellt, die Vierbeiner leiden Hunger und eine medizinische Betreuung ist nicht gegeben. Trotz umfangreicher Kastrationsprogramme, wie sie beispielsweise durch unsere finanzielle Unterstützung in der Perrera von Puerto del Rosario durchgeführt werden, kommt es immer wieder zu „Welpenfluten“. Verantwortungslose Tierhalter geben ihren ungewollten Hundenachwuchs bereits nach wenigen Lebenswochen in den Tötungsstationen ab oder entsorgen die Tiere an Mülldeponien. Nahezu „geboren um zu sterben“, eine perverse Vorstellung, die leider immer wieder der Realität auf Fuerteventura entspricht. Animal Care nahm sich der kleinsten Welpen aus der Perrera von La Pared an. Mit nicht einmal 5 Wochen und 570 Gramm schwer, wurden die insgesamt sieben Mischlinge entsorgt. Das gleiche traurige Schicksal teilten zwei Pointermischlinge. Alle neun Welpen wurden durch Animal Care umgehend in tierärztliche Betreuung übergeben. Trotz aller Bemühungen und Fürsorge kam unsere Hilfe leider für fünf von ihnen zu spät. Die kleinen Körper waren schon zu ausgemergelt. Kurz vorm Verhungern und Verdursten und durch Krankheiten gezeichnet, überlebten nur vier der insgesamt neun Welpen. Auch uns erfahrenen Tierschützern gehen solche Ereignisse an die Nieren. Man kämpft Tag ein Tag aus, Stunde für Stunde um das Überleben der hilfsbedürftigen Geschöpfe und muss sie am Ende doch gehen lassen. Der einzige Trost sind dabei die überlebenden Geschwister, für die sich der Einsatz gelohnt hat.

Neben sechs weiteren Hunden, die wir aus den Perreras von La Pared und Puerto del Rosario adoptieren konnten, nahmen wir uns einem weiteren Fall an, der wieder einmal mehr demonstriert, wie wichtig das Thema Kastration auf den Kanaren ist. Ein Einheimischer hielt sich ursprünglich zwei unkastrierte Hunde. Daraus wurden in kürzester Zeit 22 Tiere. Hilfesuchend kontaktiere er immerhin Tierschutzkollegen vor Ort und willigte uns gegenüber schließlich ein, alle seine Hunde abzugeben und lediglich einen kastrierten Rüden zu behalten. Die Hilfsaktion ist bereits angelaufen und die ersten sechs Vierbeiner konnten aus der schlechten Haltung übernommen werden. Darunter zunächst die geschlechtsreifen Hündinnen, um weiterem Nachwuchs vorzubeugen. Zu den geretteten Hunden kamen zwei Hühner hinzu, die sich in einem katastrophalen Zustand befanden. Die Tiere erhielten Zuflucht auf dem Pferdehof von Imke, wo auch bereits Patenhund „Lupo“ Asyl bekommen hat.

Aber nicht nur der ungewollte Hundenachwuchs oder alte und kranke Hunde werden in den Perreras entsorgt. Auch kerngesunde und absolut freundliche Tiere werden von ihren Besitzern in den Stationen abgegeben. Stellvertretend für die knapp 60 Hunde aus der Perrera der Inselhauptstadt steht „Paula“. Der Grund weshalb die knapp fünfjährige Mischlingshündin in die Perrera kam ist absurd: Paula war ihrem Besitzer zu lieb! Für Animal Care erst recht ein Grund, weshalb Paula den Weg in ein neues Leben antreten darf und durch uns adoptiert wurde.

Freude und Leid lagen auch bei diesem Aufenthalt vor Ort wieder eng beieinander. Der Zusammenhalt mit unseren befreundeten Tierschutzkollegen/innen, engagierten Veterinären und unersetzbaren Pflegestellen zeigt aber wieder einmal mehr, was wir gemeinsam im Tierschutz auf Fuerteventura erreichen können! Unser Dank gilt allen aktiven Unterstützern und Spendern, die unsere Hilfsmaßnahmen auf der Kanareninsel möglich machen.

 

Sommer / Herbst 2016

Ende August ging es zur Unterstützung unserer Tierschutzkollegen erneut nach Fuerteventura. Im Mittelpunkt stand dabei insbesondere die aktive Hilfe bei unseren Freunden Carola und Norbert auf deren Welpenstation. Nach unseren fast täglichen Besuchen in der Perrera von La Pared konnten schließlich fünf Hunde aus der Tötungsstation gerettet werden. Dabei zeigte sich wieder einmal mehr, wie eng Leid und Freude beieinander liegen. Unter den „Glücklichen 5“ befand sich auch die französische Bulldogge „Casimir“. Leider gab es für den kleinen Vierbeiner kein Happy End, wie wir es uns für ihn gewünscht hätten. Casimir hatte eine schwere Wirbelsäulenverletzung, die dazu führte, dass er nur noch kriechen konnte. Der kleine Rüde musste kurz nach seiner Rettung beim Tierarzt von seinen Schmerzen erlöst werden.

Das große Los zog dagegen die alte Jagdhündin „Mary“. Die 13 jährige Podenca wurde von ihrem Besitzer in der Tötungsstation entsorgt. Völlig apathisch stand die Hündin auf klapprigen Beinen vor der hohen Betonmauer ihres Zwingers und bewegte sich kein Stück. Mary kam mit uns und ihre Pflegestelle auf Fuerteventura entschied sich, der Podenca ein Zuhause auf Lebenszeit zu geben.
Dieses Glück teilte auch Mischlingshünin „Camara“. Sie lebt seither ebenfalls in ihrer neuen spanischen Familie auf der Kanareninsel.

Unser eigentlicher „Routinebesuch“ in der Perrera von Puerto del Rosario verlief jedoch ganz anders als geplant: Zwar werden die Tiere in der Hundestation der Inselhauptstadt durch Hundepfleger, Tierschützer und die engagierte Tierärztin Sara bestmöglich betreut und versorgt, dennoch schränkt die Anzahl der Vierbeiner auch hier die Möglichkeiten einer optimalen Unterbringung ein. Unmittelbar bei unserem Besuch wurden wir unfreiwillige Zeugen eines schrecklichen Vorfalls: Ein alter Schäferhundrüde stürzte sich vor unseren Augen auf einen Artgenossen und drohte, diesen totzubeißen Er ließ nicht mehr von seinem Opfer ab, auch mit vereinten Kräften war es uns nicht möglich, den Angreifer in seinem „Rausch“ zu stoppen. Nur die Narkosespritze der Tierärztin konnte das Blutbad beenden. Rüde „Tedd“ überlebte den Angriff mit vielen Bisswunden und wurde durch Animal Care adoptiert! Der imposante Rüde darf in seinem neuen Zuhause zur Ruhe kommen und die schönen Seiten des Lebens kennen lernen.

Beeindruckend war zeitgleich die Hilfsbereitschaft der Hundefreunde in Puerto del Rosario. Da der von der Gemeinde angestellte Hundepfleger am Wochenende keinen Dienst hat, treffen sich Ehrenamtliche, um die Versorgung der Tiere auch am Wochenende zu gewährleisten, während Tierärztin Sara die medizinische Versorgung der Hunde übernimmt und diese ehrenamtlich kastriert. Toll, dass so viele an einem Strang ziehen, um sich gemeinsam für eine gute Sache stark zu machen! Da auch Animal Care einen Anteil dazu beisteuern möchte, beteiligen wir uns an der Finanzierung der medizinischen Geräte, die Sara benötigt, um ihre Kastrationsaktionen für einen nachhaltigen Tierschutz durchzuführen.


April 2016 - Update zur Beschlagnahmung

Fast acht Wochen nach der Beschlagnahmung der beiden Podencos reiste unsere 1. Vorsitzende erneut auf die Kanareninsel, um das weitere Vorgehen gegen den ehemaligen Halter der Hunde zu besprechen. Während uns unmittelbar nach der Polizeiaktion zugesichert wurde, man würde den Jäger zur Rechenschaft ziehen und sich auch den dort noch verbliebenen Hunden annehmen, holte uns mittlerweile die bittere Realität ein. Nach wie vor hat es noch keine Konsequenzen für den Hundehalter gegeben, da der zuständigen Behörde bis heute kein tiermedizinisches Gutachten zum Zustand der beschlagnahmten Podencos vorliegt. Animal Care wird aber dran bleiben, und den „Kampf gegen Windmühlen“ nicht einstellen!

Frühjahr 2016: Animal Care deckt furchtbare Zustände auf

Im Februar/März ging es für Steffi, Sina und Olli zum Tierschutz auf die Kanareninsel. Geplant waren wie immer Besuche in den Tötungsstationen, aber auch bei unseren Freunden Carola und Norbert auf deren Welpenstation. Dass Tierschutz nicht „planbar“ ist, bewies sich aber auch bei diesem Auslandseinsatz wieder einmal mehr. Innerhalb von sechs Tagen liefen uns vier Hunde mehr oder weniger vors Auto und konnten in die Obhut von Animal Care genommen werden. Während sich die zwei Geschwister „Casper“ und „Nele“ problemlos einfangen ließen, wurde uns bei den anderen beiden Vierbeinern umso mehr Geduld abverlangt. Mit Pringles Chips und Thunfisch (eigentlich für die geplante Katzen-Kastrationsaktion im Gepäck)konnten die beiden Streuner jedoch überzeugt werden. Welpe „Pringles“ und Hündin „Thuni“ wurden beim Tierarzt vorgestellt, während sich eine Interessentin meldete und noch am selben Tag eine Übergabe in ein endgültiges Zuhause auf Fuerteventura für den kleinen Rüden anstand.

Einen ebenfalls unvorhersehbaren Verlauf nahm unser Ausflug in den Norden Fuerteventuras. Dort sollte eigentlich nur die Haltung von Jagdhunden überprüft werden, als wir auf unvorstellbare Zustände stießen. Auf einem Grundstück etwas außerhalb der bekannten Touristenstadt Corralejo werden Jagdhunde unter furchtbaren Umständen gehalten. Neben dem Fund einer jungen verhungerten Hündin entdeckten wir zwei medizinische Notfälle. Zwei Podencos mit großen Tumoren. Die Situation ließ keine andere Möglichkeit zu, als die Polizei hinzuzuziehen, die auf unser Drängen hin tatsächlich beide Jagdhunde beschlagnahmt. Animal Care hat die kompletten Kosten für die notwendigen Operationen getragen und die beiden Vierbeiner anschließend in Pflegestellen untergebracht. Der Gesamtbetrag für die Operationen beläuft sich auf knapp 930 Euro. Wir sind für jede Unterstützung sehr dankbar und freuen uns auch über kleine Beträge.

Spendenkonto: Hamburger Sparkasse
IBAN: DE23200505501365131737
Konto-Nr.: 1365131737
BLZ: 200 505 50

Spendenbarometer
930 EUR



Herbst 2015 - Anna im Einsatz auf Fuerteventura

Sich nach dem Schulabschluss für ein soziales Projekt engagieren - dafür hat sich unser aktives Mitglied Anna nach ihrem erfolgreich absolvierten Abitur in diesem Jahr entschieden. Drei Monate verbrachte die junge Hamburgerin auf dem Pferdegnadenhof "Amicab" im Süden der Kanareninsel. Neben der täglichen Versorgung der rund 15 Pferde und vielen weiteren Vierbeinern auf der Finca, setzte sich Anna zudem mehrmals die Woche für die Hunde in der Perrera von La Pared ein. Kein einfacher Gang, schließlich handelt es sich bei der städtischen Hundeauffangstation um eine aktive Tötungsstation. Das heißt, wenn alle Zwinger belegt sind und der Platz eng wird, muss eingeschläfert werden. Wenn man sich nahezu täglich mit den Vierbeinern beschäftigt, für saubere Zwinger und regelmäßige Fütterung sorgt und jeden Tag die Perrera mit der Befürchtung betreten muss, leider nicht für alle Hunde rechtzeitig ein neues Zuhause zu finden, ist emotional kaum vorstellbar. Dass Anna sich dieser Situation so tapfer stellt, um zum Wohle der Tiere zu mindestens so vielen wie möglich zu helfen, verdient größten Respekt! Im Rahmen unserer Möglichkeiten von Animal Care konnten in dieser Zeit immerhin 12 Hunde aus der Perrera von La Pared und drei weitere aus der Perrera von Puerto del Rosario befreit werden. Zwei Welpen blieb ein ungewisses Schicksal erspart, als Anna sie in einem Karton vor der Tötungsstation fand und sich der Beiden annahm. Ebenso wie einem angefahrenen und schwer verletztem Vierbeiner auf der Straße und einer kleinen Babykatze. Weiterhin wurde ein Hund aus privater Haltung übernommen, der aufgrund seines verstorbenen Besitzers sonst ebenfalls in die Perrera gekommen wäre. Neben der Befreiung der Hunde aus den Tötungsstationen ist eine regelmäßige "Kontrolle" der Zustände in der besagten Perrera von La Pared jedoch mindestens genauso wichtig. Nach wie vor findet durch die angestellten Gemeindemitarbeiter nur eine unzureichende Versorgung der Tiere statt. Eine medizinische Betreuung ist größtenteils gar nicht gegeben. Dies zu dokumentieren und auf Mängel hinzuweisen ist die einzige Möglichkeit, um die Zustände langfristig zu verbessern. Animal Care wird sich auch zukünftig nicht davor scheuen, das Gespräch mit den zuständigen Behörden, Veterinären und Hundepflegern zu suchen und wir freuen uns, dass es unsere Tierschutzkollegen auf der Insel ebenso tun!

Weiterhin wurde in diesem Herbst damit begonnen eine Katzenkolonie von 14 Tieren zu kastrieren und somit der nachhaltige Tierschutz vorangetrieben werden.


Frühjahr 2015 - Fuerteventura

Das Frühjahr 2015 stand für unseren Verein ganz unter dem Motto „Tierschutz unter Palmen – arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Von April – Juni war unsere erste Vorsitzende auf der Kanareninsel in Sachen Tierschutz unterwegs, unterstützt durch aktive Animal Care Mitglieder.


Dabei freuen wir uns, zunächst von einem riesen Erfolg berichten zu können: Seit Dezember letzten Jahres bleibt die schlimmste der ehemals vier Tötungsstationen auf Fuerteventura geschlossen! Aufgrund unzumutbarer Zustände (Animal Care berichtete: Hunde wurden nicht mal mit dem Nötigsten wie Futter und Wasser versorgt, tote Tiere nicht aus den Zwingern entfernt) wurde von ansässigen Tierschützern, sowie Veterinären immer wieder heftige Kritik an der Perrera in der Gemeinde von Tuineje geübt. Auch Animal Care reichte nach dem letzten Besuch im Sommer 2014 (siehe „Juni 2014“) schriftlich Beschwerde ein.

Seit Beginn des Jahres nun eine positive Wendung: die Tötungsstation bleibt zunächst geschlossen, was wiederum bedeutet, dass alle Fund- und Abgabehunde in die nächstgelegene Perrera von La Pared verbracht werden. Auch wenn es dort dementsprechend voller wird, begrüßen wir von Animal Care diese Entscheidung! Folglich werden wir uns nun dafür einsetzen, dass die Tiere in der kürzlich erst renovierten Perrera von La Pared entsprechend durch die Gemeindemitarbeiter versorgt werden. Leider ist die tägliche Fütterung und medizinische Betreuung aller dort untergebrachten Hunde derzeit absolut unzureichend bzw. nicht gegeben. In den vergangenen 8 Wochen befreiten wir daher nicht nur 11 Vierbeiner aus besagter Tötungsstation, sondern mussten leider auch zwei weitere Hunde zum Einschläfern mitnehmen – eine traurige „Rettung“, aber die einzige noch mögliche Hilfe für diese beiden Vierbeiner.
Wie es verantwortungsbewusst und vorbildlich funktionieren kann, zeigen die aktuellen Entwicklungen in der Perrera der Hauptstadt „Puerto del Rosario“. In jedem Zwinger vorhandene Futterspender ermöglichen eine regelmäßige und ausreichende Futterversorgung – auch am Wochenende oder Feiertagen. Zudem ist die engagierte Tierärztin und Tierschützerin Sara einmal wöchentlich vor Ort und kümmert sich um alle medizinischen kleineren und größeren Belange der Vierbeiner. Gemeinsam mit dem ebenso engagierten Tierarzt Javier läuft derzeit ein Kastrationsprogramm an: Die beiden Veterinäre wollen langfristig etwas zum nachhaltigen Tierschutz beitragen und kastrieren daher in ihrer Freizeit alle Hunde der Perrera in Puerto del Rosario. Ziel der Aktion soll es sein, dass kein Vierbeiner mehr unkastriert vermittelt wird, sodass die bisher nicht abnehmenden „Welpenfluten“ eingedämmt werden – ein toller Ansatz! Mit vier weiteren Hunden im Gepäck verließen wir auch diese Station und möchten uns bei allen beteiligten Tierschützern vor Ort für die freundschaftliche Zusammenarbeit bedanken. Dank der uns widerfahrenen Unterstützung auf Fuerteventura konnten in diesem Frühjahr 15 Hunde gerettet und drei weitere von ihren Qualen erlöst werden.

Lesen Sie außerdem den Erfahrungsbericht von Olli Dietes über seinen ersten Besuch in einer Tötungsstation

Juni 2014 - Fuerteventura

Fuerteventura – wer den Namen dieser Insel hört, denkt an lange weiße Sandstrände, blaues Meer und angenehm kühlenden Wind. Leider kennen die meisten nur diese Seite von Fuerteventura. Das Elend der Hunde und der Katzen auf dieser Insel bleibt vielen verborgen. In den Dörfern und Städten fristen viele herrenlose Tiere ein trostloses Dasein. Sie ernähren sich von Müllresten, werden weggejagt und mit Steinen beworfen, einige werden auch angefahren und achtlos liegen gelassen.
Die Hundefänger der verschiedenen Gemeinden sind jeden Tag unterwegs, sammeln herrenlose Tiere ein und bringen sie in eine der vier Tötungsstationen. Auch in diesem Jahr stand daher wieder ein Besuch unserer beiden Vorstandsvorsitzenden auf der Kanareninsel an. Neben Gesprächen mit zuständigen Behörden und Veterinären endete unserer Aufenthalt mit der Befreiung von 9 Hunden aus der Tötungsstation der Gemeinde “Tuineje”. Die vorgefundenen Zustände in der besagten Perrera waren allerdings so unvorstellbar, das Animal Care diese auf der zuständigen Behörde gemeldet hat. Wir fordern, dass die dort untergebrachten Hunde wenigstens mit dem Notwendigsten, nämlich Wasser und Futter versorgt werden und tote Tiere aus den Zwingern entfernt werden. Seit über 7 Jahren sind wir regelmäßige Besucher in den Stationen und auf den Ämtern und wir werden weiterhin daran festhalten, den Tierschutzgedanken auf der Kanareninsel zu festigen!


November 2013

Ein gutes Jahr nach dem letzten Besuch von Animal Care auf der Kanareninsel wurden wir kürzlich wie gewohnt freundlich von unseren Tierschutzfreunden auf Fuerteventura empfangen. Unser 10 tägiger Besuch wurde insbesondere durch Gespräche mit Hundepflegern in den Perreras und ansässigen Vereinen geprägt, aber auch dem erneuten Verteilen von Flyern und Spendendosen und schließlich der gelungenen Rettung von 3 Hunden aus einer der städtischen Tötungsstationen.
An der Situation, dass die 4 vorhandenen Perreras weiterhin nach spanischem Gesetz als Tötungsstationen geführt werden, hat sich bislang grundsätzlich nichts geändert. Alle Perreras befinden sich in der Verantwortung und Führung der zuständigen Gemeinden. Dennoch geht es in kleinen Schritten voran und es zeichnen sich erste Lichtblicke ab.
In der Gemeinde “La Oliva” haben weiterhin Tierfreunde des Vereins “Fuerteventura Dog Rescue” regelmäßigen Zugang zur Auffangstation und bemühen sich um die Vermittlung der einzelnen Hunde. Zudem wirkt der Verein bei der Versorgung der Vierbeiner mit und hat somit einen Überblick über das Geschehen in der Station.
Die Perrera in “La Pared” im Süden der Insel wird währenddessen grundlegend renoviert. Alte Drahtzäune an den Zwingern wurden komplett entfernt und durch Mauern ersetzt. Des Weiteren bekommt das gesamte Gebäude einen neuen Anstrich. Das Gelände um die Station wurde schließlich komplett entrümpelt und ordentlich angelegt. Folglich entsteht hier nun eine “Vorzeigeperrera”, in der an die 40-50 Hunde hoffentlich ebenso vorbildlich und verantwortungsbewusst versorgt werden können.
Für den Zeitraum der andauernden Renovierungen übernimmt die Perrera in “Tuineje”, ebenfalls im Süden von Fuerteventura, die aufgegriffenen Vierbeiner. Dass die Kapazitäten dieser Stationen dadurch völlig gesprengt werden ist unumstritten. Bei unserem Besuch befanden sich 46 Hunde in den viel zu kleinen Zwingern. Das Fotografieren und Aufzeichnen von Videoaufnahmen wurde uns folglich verboten. Wie auch im vergangenen Jahr verließen wir diese Perrera nicht alleine. Für 3 kleine Mischlingshunde übernahmen wir die Entscheidung über ihr Schicksal. Nach erfolgter Unterzeichnung der Verträge auf der Gemeinde wurden die Vierbeiner ausgiebig beim Tierarzt untersucht und nach dem Einsetzen der Mikrochips in ihr neues zwischenzeitliches Zuhause übergeben.

September 2012

Tierschutz beginnt in den Köpfen der Menschen – daher ein wichtiger Kernpunkt unserer Arbeit: Aufklärungs -und Öffentlichkeitsarbeit. Im Zuge dessen war unsere Vorsitzende im September für 5 Wochen auf den Kanaren – Fuerteventura unterwegs.
Nachdem die Gemeinden Anfang des Jahres die vom spanischen Tierschutzverein als “Tierheim” geführten Hundestationen (Perreras) zurück gefordert haben, werden diese nun wieder als Tötungsstationen geführt. Grund dafür war ein Wechsel im Vorstand des spanischen Vereins und eine damit einhergehende fragwürdige Umsetzung des Tierschutzgedankens, die den Gemeinden keine andere Option offen lies. Ein herber Rückschlag für den Tierschutz auf der Insel. Der spanische Verein hat aufgrund seines Handelns viele Befürworter verloren. Das Vertauen ist gebrochen. Umso wichtiger ist es, den Tierschutz wieder dahin zu bringen, wo er mal war. Es gibt viele Menschen auf der Insel, die nach wie vor ein großes Herz für die Straßenhunde und Katzen haben und ihre Hilfe anbieten. Unsere Arbeit besteht daher zur Zeit in der Bekanntmachung von Animal Care auf der Insel. Flyer und Spendendosen wurden auf ganz Fuerteventura verteilt und Gespräche mit zwei deutschen Vereinen vor Ort geführt, die sich um die Versorgung und Vermittlung der Hunde kümmern. Im Rahmen dessen läuft zurzeit auch ein Kastrationsprogramm an, welches der einheimischen Bevölkerung näher bringen soll, wie wichtig dieser Ansatzpunkt für nachhaltigen Tierschutz ist – durchgeführt durch einen der befreundeten Vereine auf Fuerteventura.
Um uns weiterhin einen persönlichen Eindruck von den Umständen in den Tötungsstationen zu machen, standen leider auch die Besuche der insgesamt vier Perreras an. Kein einfacher Gang, aber uns ist wichtig im Gespräch mit den Behörden zu sein und unsere Informationen zur Situation in den Hundestationen aus erster Hand zu bekommen.