Neuer Trend im Welpenhandel

Posted by Swetlana at 16:03 am 11.01.2024

Share:


Und täglich grüßt das Murmeltier – so fühlen wir uns aktuell bei den Meldungen, die uns zu Verdachtsfällen von illegalem Welpenhandel erreichen. Bisher wurden Welpen oftmals aus Osteuropa illegal, nämlich ohne gültige Papiere, todkrank und viel zu jung über die Grenzen nach Deutschland gebracht, um sie hier als Tiere aus liebevoller Hobbyzucht zu veräußern. In Hamburg verzeichnen wir seit einiger Zeit einen neuen Trend: Die Produktion der Welpen wird in deutsche Wohnzimmer, Badezimmer und Kellerräume verlagert. Doch bleibt sie illegal, wenn keine Zuchterlaubnis vorliegt und die Vermehrung gewerbsmäßig unter tierschutzwidrigen Bedingungen und unter dem Radar der Behörden betrieben wird.

Hündinnen und Rüden werden auf engstem Raum zusammengehalten, mit der einzigen Absicht: Fortpflanzung. Damit die Nachbarn nichts mitbekommen, werden die Tiere in der Regel nicht Gassi geführt. Bei unseren Recherchen finden wir immer wieder Inkontinenzunterlagen als Gassi-Alternative vor. Räume oder Käfige werden damit ausgelegt und die Hunde produzieren in völliger Isolation Nachwuchs, der dann ebenso isoliert und reizarm aufwächst und über Online-Portale als liebevoller Familienhund angeboten wird. Besonders fatal ist, dass die Tiere in der Regel nichts kennenlernen: weder Alltagsgeräusche noch Sozialkontakte zu anderen Tieren oder Menschen. Was das für die Entwicklung der Tiere bedeutet, müssen potenzielle Käufer dann oft überfordert feststellen, wenn der Alltag mit dem neuen tierischen Familienmitglied zur echten Herausforderung wird.

Angeboten werden die Welpen natürlich beim Kauf in gemütlich eingerichteten Wohnzimmern. Die Produktion im Nebenzimmer bekommen Kaufinteressenten nicht zu sehen und werden über die wahren Haltungsbedingungen getäuscht. In unserem aktuellen Fall ist das „Nebenzimmer“ ein kleines Badezimmer, in dem sieben Hunde der Rasse Zwergspitz eingepfercht sind. Denn sogenannte Modehunde lassen sich für über 1000 Euro pro Tier verkaufen. Und wie so oft handelt es sich bei den Händlern um alte Bekannte. Warum aber aufhören mit solch lukrativen Geschäften, wenn die Strafen bei (erneuten) Tierschutzverstößen so gering sind?

Wir kämpfen unseren Kampf gegen Windmühlen dennoch weiter. Hier kannst du uns im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel unterstützen: Spendenkampagne (externer Link zu Gofundme)